Berichte KV 2017

„Max und Moritz“ oder das etwas andere Weihnachtstheater beim Kreisverband Esslingen

„Ach, was muss man oft von bösen Kindern hören oder lesen! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen. Wer hat nicht auch schon mal die Geschichte von den beiden Lausbuben gehört? Der ein oder andere mag sich jetzt fragen, was die denn mit Weihnachten zu tun haben? Mehr als man im ersten Moment denken würde… Weihnachten ist ein Fest der Familie und der Nächstenliebe. Und dass die Geschichte von Max und Moritz auch ganz anders enden und somit ganz viel mit Weihnachten zu tun haben kann, zeigten die Kinder des Kreisverbands Esslingen.

Doch bevor es am 03. Dezember 2017 im Katholischen Gemeindezentrum St. Georg in Unterboihingen hieß, Vorhang auf für das etwas andere Weihnachtsspiel, begrüßte der Kreisvorsitzende Herbert Volk alle Landsleute sowie die Eltern, Verwandten und Bekannten der mitwirkenden Kinder und Jugendlichen im festlich geschmückten Gemeindesaal zur Weihnachtsfeier des Kreisverbandes 2017 und hieß alle Gäste herzlich willkommen.

Die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Kreisverbandes zeigte dann, dass sie nicht nur gemeinsam tanzen sondern auch wunderbar singen und musizieren können – so erklangen Lieder wie „Wir stapfen durch den Schnee“ – vielen bekannt als Jingle Bells, „In der Weihnachtsbäckerei“ oder „Oh du Fröhliche“. Doch auch das ein oder andere Gedicht wurde vorgetragen, besonders begeistert waren die Gäste aber von „Sankt Nikolaus in Nöten“, einem Gedicht von Pfarrer Matthias Kotonski.
Da Knecht Ruprecht krankheitsbedingt ausfällt, muss Sankt Nikolaus die Geschenke allein an die Kinder verteilen. Da ihn das Geschleppe ganz schön ermüdet, bekommt der fromme Gottesmann in jedem Haus, in das er einkehrt, Schnaps und Bier zur Stärkung. Doch verfehlt der viele Alkohol leider seine Wirkung nicht. So kann sich Sankt Nikolaus gerade noch zum letzten Haus schleppen. Dort stolpert er jedoch über die Türschwelle und lässt sein goldenes Buch fallen. Dieses wird dabei völlig zerfetzt. Mühsam versucht er es schnell wieder zusammenzusetzen. Leider weiß er aber nicht mehr, welcher Text in welches Haus gehörte und so bringt alles durcheinander, was bei der Verteilung der Geschenke zu einiger Verwirrung aber zu noch mehr Lachern führt.

Mit Tränen in den Augen vor Lachen konnten sich die Gäste im Anschluss bei Kaffee und den zahlreichen selbst gebackenen Kuchen, Torten und Plätzchen stärken, bevor es hieß: Vorhang auf für das Theaterstück „Max und Moritz – eine Bubengeschichte in sieben Streichen“ frei nach Wilhelm Busch.

Dieses etwas andere Weihnachtstheater war das Ergebnis eines Theaterworkshops, der im Frühling stattgefunden hatte. Die Idee dazu entstand bei der Weihnachtsfeier 2016. Ziel war es den Kindern ohne Lerndruck, den Spaß am Theater, am Verkleiden und Ausprobieren zu vermitteln. Dabei waren die Kinder so begeistert, dass kurzerhand beschlossen wurde, die so in ein kurzes Theaterstück umgearbeitete Geschichte von Wilhelm Busch, einem großen Publikum vorzuführen. Das Besondere daran, Max und Moritz wurden zum Schluss nicht etwa zu Korn gemahlen, sondern mussten ihre Fehler alle wieder gut machen.

Belohnt wurde alle mit tosendem Beifall der begeisterten Gäste. Besonders erwähnt sei hier Johannes Krispin, der das Weihnachtslied am Ende des Theaterstücks selbst komponiert und gesungen hat.

Die Mitwirkenden beim Theaterstück “Max und Moritz” (Photo: Lukas Krispin)

Bevor der mit vielen Geschenken beladene Nikolaus zur Tür hereinkam und alle anwesenden Kinder mit einem kleinen Präsent belohnte, sangen alle nochmals gemeinsam besinnliche Weihnachtslieder. Auch die Kleinsten kamen zu Wort und trugen dem Nikolaus ihre Weihnachtsgedichte vor.

Gemeinsam werden Adventslieder gesungen (Photo: Ines Szuck)

Der Nikolaus bei der Bescherung (Photo: Ines Szuck)

Großer Dank gilt an dieser Stelle allen Mitwirkenden: den Kindern, Jugendlichen und den Eltern, die die Kinder tatkräftig unterstützt haben. Ein herzliches Dankeschön auch allen Helfern im Hintergrund, die entweder in der Küche Hand angelegt haben oder bei den Auf- und Abbauarbeiten mit dabei waren! Ein großer Dank gilt auch den vielen Kuchenspendern.

(Artikel für die “Banater Post” von Ines Szuck)

Photos von der Adventsfeier von Ines Szuck finden Sie >>> hier.

Photos von der Adventsfeier von Lukas Krispin finden Sie >>> hier.

Adventsfeier mit Theateraufführung “Max & Moritz”

Eine gelungene Premiere beim Kathreinenball des KV Esslingen

Sie hatten viel geprobt und waren ganz aufgeregt. Speziell für diesen Abend hatten sie etwas Neues vorbereitet. Ob alles klappen würde? Die Tanzgruppe des Kreisverbandes Esslingen der Banater Schwaben konnten es kaum erwarten, endlich zeigen zu dürfen, was sie seit Wochen eingeübt hatte.
Zunächst begrüßte der Vorsitzende Herbert Volk die Gäste und hieß alle herzlich willkommen zum Kathreinenball 2017 des Kreisverbands Esslingen, der am 25. November traditionell im Treffpunkt Stadtmitte in Wendlingen stattfand.
Und dann war es endlich soweit. Lukas Krispin übernahm das Mikrofon und kündigte den ersten Programmpunkt an. Auf der Bühne nahmen drei Musiker (Johanna, Lukas und Johannes) mit ihren Instrumenten Platz und die Kinder der Tanzgruppe marschierten in ihren bunten Werktagstrachten ein. Doch wer jetzt denkt, dass sie sich zum Tanzen aufstellten, der irrt gewaltig.

Was nun folgte, war eine kleine Premiere. Erstmals sangen die Mädchen und Jungen gemeinsam Volkslieder und zeigten damit, dass sie nicht nur tanzen können, sondern auch tolle Sänger sind –  besonders ihre Darbietung von „Heißa, Kathreinerle schnür dir die Schuh…“ begeisterte das Publikum.

Es werden Volkslieder gesungen

Danach zeigten die Kleinsten zu den Liedern „Der Müller“, „Mit den Füßen geht es trapp trapp trapp“, „Dreiliadrige Strümpf“ sowie der „Klatschpolka“ auch ihr tänzerisches Können.

Die Kindertanzgruppe

Die Kindertanzgruppe

Im Anschluss präsentierten die Großen der Kindertanzgruppe gemeinsam mit der Jugend den Volkstanz „Krüsel Konter“ und den Donauschwabenwalzer. Schwungvoll ging es weiter mit der Jugend, die bei der Polka „Für lustige Leut“ und dem Walzer „Schwabentänze“ ihr Können zeigte.

Die Jugendlichen zeigen ihr Können

Zu später Stunde rockte die Jugend- und Kindertanzgruppe gemeinsam den Saal. In Lederhose, Cowboyhut, Jeans und Holzfällerhemd zeigten sie ein modernes Medley aus „Hoedown Throwdown“, „Fake ID“, „Footloose” und „Cotton Eye Joe“. Nicht enden wollender Beifall und der Ruf nach Zugabe war der wohlverdiente Lohn für die schweißtreibende Choreografie und die vielen Stunden harter Arbeit.

Die Jugend- und Kindertanzgruppe rocken gemeinsam den Saal

Kulinarisch kamen die Gäste auch dieses Mal auf ihre Kosten, ob Salat, Schmalzbrot, Wurst oder Schnitzel, hungrig musste dank des Küchenteams keiner nach Hause gehen. Und wer noch Lust auf süßen Nachtisch hatte, konnte sich noch ein oder zwei Stück „Dobosch-Torte“ gönnen.

Musikalisch sorgten die „Schlager(B)Engel“ für ordentlich Stimmung. Ob Walzer, Polka oder Tango es war für jeden etwas dabei. Kein Wunder, dass das tanzfreudige Publikum bis weit nach Mitternacht zu den abwechslungsreichen Klängen der Musik das Tanzbein schwang.

Aber was wäre ein solcher Abend ohne all die fleißigen Helfer, die im Hintergrund vorbereiten, auf- und abbauen und natürlich während des Abends mitarbeiten? An dieser Stelle gilt der Dank nicht nur den Darstellern auf der Bühne, sondern vor allem den Menschen hinter den Kulissen – ein herzliches Dankeschön an alle, die zum guten Gelingen der letzten Tanzveranstaltung des Jahres beigetragen haben.

(Artikel für die “Banater Post” von Ines Szuck)

Photos vom Kathreinenball von Ines Szuck finden Sie >>> hier.

Kathreinenball in Wendlingen
(Samstag, den 25.11.2017 im “Treffpunkt Stadtmitte”

Der Kreisverband Esslingen lädt alle Landsleute und Freunde ganz herzlich zum

Kathreinenball
am 25. November 2017
in den „Treffpunkt Stadtmitte“
(Am Marktplatz 4, Wendlingen am Neckar)

ein.

Der Ball beginnt um 19 Uhr, Einlass schon ab 18.30 Uhr. Parken ist im Parkhaus Marktplatz möglich.

Es erwartet sie ein buntes Programm, gestaltet von der Trachtengruppe des Kreisverbandes.

Musikalisch sorgt die Tanz- und Unterhaltungsband „Schlager(b)engel“ für ordentlich Stimmung.

Für Speisen und Getränke ist wie immer bestens gesorgt.

Karten sind im Vorverkauf bei Fam. Schiwanowitsch (Wendlingen, Tel. 07024/3178) sowie an der Abendkasse erhältlich.

Wir freuen uns auf zahlreiche tanzbegeisterte Besucher.

Plakat zum Kathreinenball 2017
(Erstellt von Lukas Krispin)

Der Vorstand

Tag der Heimat in Stuttgart
(17. September 2017)

Mitte September beging der ba­den-württembergische Bund der Vetriebenen (BdV) Landesverband den “Tag der Heimat” in Stuttgart und feierte sein 65-jähriges Bestehen.

„Einsatz  für  Menschenrechte,  Heimat  und  Verständigung” lautete das Leitwort des Tages der Heimat des BdV – Landesverbandes Baden-Württem­berg, bei dem mit einer Gedenkveranstaltung am Denkmal der Vertreibung in Bad-Cannstatt und bei einer Festveranstaltung in der Liederhalle (Hegel-Saal)  in Stuttgart an die in der Folge des Zweiten Welt­krieges aus ihrer Heimat Vertrie­benen und Spätaussiedler, die in das Land Baden-Württemberg kamen, erinnert wurde.

Festredner waren der Lan­desbeauftragte für Vertriebe­ne und Spätaussiedler und ba­den-württembergische Innen­minister Thomas Strobl, der BdV -Vizepräsident Reinfried Vogler sowie die Geistlichen Pater Ralf Rosin und der ehr­würdige Pfarrer Bernddieter Schabel aus Siebenbürgen.

In ihrer Begrüßung unter­strich die neue BdV-Landesvorsit­zende Iris Ripsam (MdB) die für den BdV wichtige Entschei­dung der jetzigen Landesregie­rung, mit Innenminister Strobl wieder einen Landesbeauftrag­ten für Vertriebene und Spätaus­siedler zu etablieren. Strobls Festrede stand ganz im Zeichen des 65. Gründungsjubiläums so­wie des diesjährigen Leitwortes. Er ging abermals auf die drama­tischen Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkrieges ein und ge­stand, dass ihn die damalige Zu­rückweisung der Heimatvertrie­benen noch heute beschäme. Er deutete daraufhin das Men­schenrecht auf ein Leben in der Heimat an und betonte: “Des­halb ist es wichtig, daß der BdV auch weiterhin für eine weltweite Ächtung von Vertreibungen kämpft.”

Strobl würdigte darüber hin­aus den Anteil der Vertriebenen am Zustandekommen des Lan­des Baden-Württemberg sowie beim Prozess der Versöhnung mit den östlichen Nachbarn, womit sie die geborenen Brückenbauer nach Osteuropa seien. Er appel­lierte schließlich an die Heimat­vertriebenen und den BdV, sich auch in Zukunft getreu dem dies­jährigen Motto für Menschen­rechte, Heimat und Verständi­gung stark zu machen.

BdV -Vizepräsident Reinfried Vogler griff in seinem Grußwort ebenfalls das diesjährige Mot­to auf und unterstrich, daß sich der BdV mit der Charta der deut­schen Heimatvertriebenen be­reits zu einem Zeitpunkt aus­drücklich zu Europa bekannt ha­be, als dieses in der Politik noch keine große Bedeutung gehabt habe. Er unterstrich darüber hin­aus die starke Stellung des BdV­Landesverbandes, der schon fünf Jahre vor der Gründung des Bun­desverbandes ins Leben gerufen worden sei.

Hartmut Liebscher, BdV-Lan­desgeschäftsführer und Landes­vorsitzender der djo – Deutsche Jugend in Europa, führte wie den Vorjahren mit Norman Thal­heimer durch das Programm aus Wortbeiträgen und Auftrit­ten der landsmannschaftlichen Gruppen.

Ein Novum waren die zwei Auftritte mit drei Tänzen der  Banater Trachtengruppe, die aus zwei Gruppen bestand, nämlich aus den Banater Schwabenkindern (Leiterin Dagmar Österreicher) und der Trachtengruppe Esslingen-Wendlingen (Leiterin Renate Krispin), die speziell für den Tag der Heimat aufgestellt wurde und die mit zusammen 14 Trachtenpaaren ein beeindruckendes Bild auf der Bühne boten. Die Tänze begleitet hat die siebenbürgische Blasmusik Karpaten-Express, ohne vorher zu proben, eine musikalische Glanzeistung und auch für die Trachtengruppe eine Herausforderung, die sie bravourös gemeistert hat!

Am Ende der Veranstaltung standen schließlich noch zwei be­sondere Ehrungen an, von denen die Geehrten nichts ahnten und um so überraschter reagierten. Die erste Ehrung ging an Hart­mut Liebscher. der für sein außer­ordentliches verbandliches Enga­gement in mehr als 25 Jahren mit der Goldenen Ehrennadel des BdV geehrt wurde. Die zweite Eh­rung erhielt Albert Reich, der mit dem im Jahr 2017 neu ge­schaffenen Karl-Mocker-Ge­dächtnispreis für seinen jahr­zehntelangen Einsatz rund um den BdV ausgezeichnet wurde.

Einen gelungenen Schluß­punkt setzten die beiden Geist­lichen Pater Ralf Rosin und der ehrwürdige Pfarrer Bernddie­ter Schobel, die dazu aufriefen, auch in Zukunft im Sinne der Menschenrechte Versöh­nungsarbeit zu leisten. Als Abschlusslied sangen traditionell alle Gruppen (Banater, Siebenbürger und Russlanddeutsche) „Kein schöner Land“ Darüber hin­aus stellten im Foyer des HegeI-­Saals einige Landsmannschaften – darunter auch der Landesverband Baden-Württemberg der Banater Schwaben – in einer kleinen Ausstellung ihre landsmannschaftliche Arbeit und das ostdeutsche Kulturgut vor.

(Artikel von Hans Vastag für die “Banater Post”)

Photos von H. Volk zur Veranstaltung finden Sie >>>hier.

DBJT-Jugendball in Wendlingen
(“Treffpunkt Stadtmitte” Wendlingen, 06. Mai 2017)

Wir freuen uns, dass so viele Ehrengäste, Trachtengruppen und Banater Landsleute unserer Einladung zum DBJT-Jugendball gefolgt sind.

Es war ein sehr gelungener Festakt und eine zünftige Feier.

Wir danken allen Festrednern und Mitwirkenden am Festakt und natürlich auch allen Helferinnen – und Helfern bei der Planung und Durchführung dieses Abends.

Festakt zum 30. Jubiläum der DBJT in Wendlingen

Photos unseres Landsmannes Cornel Simionescu-Gruber von der Veranstaltung finden sie >>>hier.

Der Vorstand des KV Esslingen und der DBJT

Beigefügt ein Artikel für die “Banater Post” von Frau Dr. Swantje Volkmann, welchen Sie uns freundlicherweise zur Vorabveröffentlichung auf unserer Homepage zur Verfügung gestellt hat.

Mit Pop und Polka in die Zukunft
Notizen und Gedanken zum Festakt „30 Jahre DBJT“ in Wendlingen am Neckar

Von Dr. Swantje Volkmann

„Ich bin ein Kind der DBJT“, gestand Lukas Krispin, Jugendgruppenleiter der Brauchtums- und Volkstanzgruppe des Kreisverbandes Esslingen und Mitglied im DBJT-Bundesvorstand, als er die Gäste zum Festakt „30 Jahre DBJT“ mit anschließendem Jugendball im „Treffpunkt Stadtmitte“ in Wendlingen am Neckar begrüßte. Der Ball wird in jährlichem Wechsel von einem anderen Kreisverband ausgerichtet, der dann Gastgeber der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen ist. In diesem Jahr war es der Kreisverband Esslingen, der am 6. Mai ein besonderes Fest veranstaltete. Ein Geburtstagsfest mit mehr als 350 Gästen, die schon bei der Begrüßung durch Lukas Krispin zunächst erstaunte und schließlich erfreute Gesichter machten. Dem ersten Redner des Abends ist es nämlich gelungen, nicht nur das Eis im Saal schnell zu brechen, sondern vor allem mit Charme und jugendlichem Enthusiasmus sein und das Anliegen der jungen Erwachsenen in der DBJT zu artikulieren.

Mit wohlüberlegten Formulierungen erzählte Lukas Krispin zunächst von seiner Biografie in der DBJT, um dann erfreulich reflektiert darzustellen, dass viele Jugendliche in der Banater Jugend erfahren haben, dass der Verein kein Ort sei, wo man nur hingehe, weil dies die Eltern erwarteten, sondern, dass auch die jungen Menschen schon durchaus selbst entschieden, mittun zu wollen. Hier räumte er dann auch ein, dass sich dieser Prozess zwar leicht anhöre, aber für Jugendliche nicht leicht sei. Vor allem, wenn man sich zu einem Brauchtums- und Trachtenverein bekenne – und mit einem Augenzwinkern fügte er dann noch hinzu: „Ich weiß, wovon ich spreche“. Dabei würden aber alle inzwischen auch auf die Erfahrung zurückblicken können, wie wertvoll eine Gemeinschaft ist und was es bedeutet, sich mit der Kultur und Geschichte der eigenen Herkunft zu beschäftigen. Den eigenen Verein schloss Lukas Krispin dann in seine Überlegungen gleich mit ein und warf gleich mal einen Blick in die Zukunft. Er forderte Anpassung an die neuen Herausforderungen, verweigerte sich aber gleichzeitig dem Trend, „jedem Hype hinterherzurennen“. Als Vertreter der DBJT definierte Krispin Aufgaben für die Zukunft, die wegweisend sein könnten. Dazu gehöre, dass die Mitglieder der DBJT sich permanent austauschen, Veranstaltungen diskutieren und reflektieren und sich auch mit anderen Vereinen vernetzen.

Die DBJT wird 30 Jahre alt, ob sie dann noch zur Jugend gehört, bleibt den Soziologen überlassen. Sicher ist aber, dass sich an diesem Samstagabend ein Verband unter dem Dach der Landsmannschaft der Banater Schwaben präsentierte, der – sich seiner Geschichte bewusst – mit großem Selbstbewusstsein und dem nötigen Respekt vor den Aufgaben, die ihn erwarten, in die Zukunft geht.

Herzliche und bewegende Worte fanden dann auch die weiteren Redner des Abends. Neben den beiden Gastgebern – Herbert Volk, Vorsitzender des Kreisverbandes der Banater Schwaben Esslingen, und Steffen Weigel, Bürgermeister der Stadt Wendlingen – beeindruckten vor allem die Reden des ehemaligen Jugendreferenten der Landsmannschaft, Peter Krier, und des Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben, Peter-Dietmar Leber. Während Krier an die Anfänge der Deutschen Banater Jugend erinnerte und Generationen von ehemaligen Mitgliedern für ihr Mitwirken und ihren Einsatz dankte, fand Leber vor allem zukunftsweisende Worte. Mit Stolz anerkenne die Landsmannschaft das Engagement der Banater Jugend- und Trachtengruppen, insbesondere ihr ungebrochenes Interesse an der Herkunft, Geschichte und Kultur der Banater Schwaben, an der Pflege und Weitergabe von Tradition und Brauchtum.

Bereits 2010 stellte die Shell Jugendstudie bei den Jugendlichen eine weiterhin pragmatische Grundhaltung mit einem ausgeprägten Sinn für soziale Beziehungen fest. Von diesem Trend profitieren offensichtlich auch die in der DBJT zusammengeschlossenen Jugend- und Trachtengruppen vor allem in den letzten Jahren. Laut der neuesten Shell Jugendstudie 2015 scheint sich diese Entwicklung noch einmal verstärkt zu haben. Mehr als die Jahre zuvor zeichnet sich die junge Generation durch die Bereitschaft aus, sich im persönlichen Umfeld für die Belange von anderen oder für das Gemeinwesen zu engagieren. Gleichzeitig ist die junge Generation experimentierfreudig: Ihre Haltung geht über eine nüchterne Erfolgsorientierung hinaus. Eher folgt sie idealistischen Vorstellungen. Sie will zupacken, umkrempeln, neue Horizonte erschließen und ist bereit, dabei auch ein Risiko einzugehen. Auch dies könnte in Zukunft bedeutend für das Geburtstagskind sein.

Darüber hinaus werden zwei weitere Determinanten zu berücksichtigen sein. Während der Kalte Krieg und das Leben im Banat prägende Elemente beim Aufwachsen vorangegangener Generationen waren, kennt die junge Generation diese heute nur aus Erzählungen und von gelegentlichen Besuchen. Für die Banater Jugend bedeutet dies einen Spagat. Die Feststellung von Peter-Dietmar Leber, nichts sei so beständig gewesen wie die Unbeständigkeit, wird auch in Zukunft die DBJT begleiten. Das liegt in der Natur der jungen Generation, die stärker als andere dem Wandel unterworfen ist und damit auch jene Gruppen, die vorrangig von dieser Altersgruppe geprägt und getragen werden. Die Aufgabe aller Verantwortlichen ist in diesem Zusammenhang, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, das Banat, seine Kultur und Geschichte weiter lebendig zu halten und so weit wie möglich erlebbar zu machen.

Neben den vielen optimistisch stimmenden Eindrücken des Abends in Wendlingen ist besonders positiv zu verzeichnen, dass alle ehemaligen Vorsitzenden der Banater Jugend und zahlreiche Verantwortliche anwesend waren. Harald Schlapansky, wohl einer der Vorsitzenden, die den Verband über einen langen Zeitraum in besonderer Weise prägten, fand dann auch anerkennende Worte insbesondere für die vielen Engagierten und zeichnete stellvertretend für diese, aber auch in besonderer Würdigung eines jahrzehntelangen Engagements die Leiterin der Brauchtums- und Volkstanzgruppe des Kreisverbandes Esslingen, Renate Krispin, im Namen der DBJT aus.

Ich wünsche dem Verband eine weiterhin so erfolgreiche Arbeit wie bisher, immer die notwendige „Unbeständigkeit“, um Veränderungen zulassen zu können, aber auch so viel Beständigkeit, damit jene Dinge, die sich bewährt haben, weiter getragen werden können.

 

Einladung

Die Deutsche Banater Jugend und Trachtengruppen (DBJT), die hervorging aus der Deutsche Banater Jugend (DBJ), kann seit Herbst 2016 auf ein 30-jähriges Bestehen zurückblicken.

Dieses Jubiläum wird die DBJT gemeinsam mit dem Kreisverband Esslingen und mit euch im Rahmen des DBJT-Jugendballes gebührend feiern und wir laden herzlich dazu.

6. Mai 2017
Beginn 18:00 Uhr,

 „Treffpunkt Stadtmitte“,
Am Marktplatz 4,
73240 Wendlingen am Neckar.

Plakat Jugendball 2017

Wir starten diesen Abend mit einem Festakt zum 30-jährigen Bestehen.
Das Programm wird gestaltet von der DBJT, unterstützt musikalisch durch die “Weinbergmusikanten” unter der Leitung von Hans Wetzler.
Die Gruppenleiter der DBJT bitten wir jeweils zwei Paare namentlich zu bestimmen und mitzuteilen, die zu diesem Anlass in banatschwäbischer Kirchweihtracht die DBJT Gemeinschaftstänze vor Ort tanzen werden.

 

Ab 20 Uhr spielt zum Tanz “TREND … die Band“.

Die Trachtengruppen, welche eine Reservierung wünschen, melden sich bitte bei Lukas Krispin (07024/52357).

Über eure Rückmeldungen und über euer Kommen freuen wir uns sehr!

Kreisverband Esslingen & DBJT Vorstand.

Willkommen im Varieté –
Faschingsball beim Kreisverband Esslingen
(18.02.2017 im “Treffpunkt Stadtmitte” Wendlingen)

Es hatte schon etwas vom Einzug der Gladiatoren als fünf junge Männer zu später Stunde
zu Klängen des Marsches „Mir san die Kaiserjäger“ in die Stadthalle in Wendlingen
einzogen. Aber irgendetwas stimmte nicht, statt Lendenschurz und Schwert, trugen sie
Bademäntel und Strandschlappen. Doch was das zu bedeuten hatte und welch wichtige
Rolle Müllsäcke dabei spielten, sollten die Gäste des traditionellen Faschingsballs der
Banater Schwaben des Kreisverbands Esslingen noch früh genug erfahren.

Nachdem der Kreisvorsitzende Herbert Volk die bunt verkleideten Gäste am Samstag, den
18. Februar in der Stadthalle in Wendlingen willkommen geheißen und begrüßt hatte,
übernahmen Anna Lehmann und Johannes Krispin das Mikrofon:

„Ladies and Gentleman, meine Damen und Herren, mes dames et messieurs. Es ist uns eine große Ehre sie zu diesem heutigen Abend begrüßen zu dürfen. Es erwartet sie ein Abend voller Akrobatik, Musik, Tanz und Glamour – ein Abend im Varieté.“

Varieté steht für bunte Vielfalt und Abwechslung – und genau darauf durften sich die Gäste
freuen. Die Kinder, Jugend- und Erwachsenengruppe hatte ein buntes, vielfältiges und vor
allem abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Gruppe 1 der Kindertanzgruppe bei ihrem Auftritt beim Faschingsball

 

Den Anfang machten die Kleinsten. Ganz in schwarz mit leuchtend pinken Gürteln und
Kopftüchern wirbelte die Kindertanzgruppe zu der Musik von „Fluch der Karibik“ über die
Bühne und zeigte eine anspruchsvolle, aber sehr gelungene Bänder-Artistik.

 

Gruppenfoto der Kinder- und Jugendgruppe beim Faschingsball

Es folgte ein ganz besonderes Lied, das vor allem Geschick und gutes Taktgefühl erforderte. Denn die Mädchen haben nicht nur einfach gesungen, der Rhythmus wurde durch abwechselndes  Klatschen und kunstvolles Becherklopfen erzeugt. Die großen Mädchen der Kindertanzgruppe zeigten dann zu dem Lied „Candyman“ von Christina Aguilera eine flotte Tanzeinlage. Mit Stock, pinken Zylindern und passenden Hosenträgern rockten sie den Saal. Die Gäste waren begeistert und dankten den Tänzerinnen und kleinen Bänder- und Becher-Künstlern mit viel Applaus.

 

 

Eine besondere Attraktion war die Präsentation der beiden Kunstradfahrerinnen vom
Kunstradverein Wendlingen – Pirouetten auf dem Hinterrad, Akrobatik auf dem Lenker bei hohem Tempo und das ohne Helm und doppelten Boden – es war mucksmäuschen still im Saal, lediglich ein oh, ah oder wow war gelegentlich zu hören. Die beiden
Radsportlerinnen zogen die Gäste in ihren Bann und wurden mit tosendem Beifall belohnt.

Die Mädels der Jugendgruppe des KV Esslingen beim Auftritt beim Faschingsball

Sexy mit einem Hauch von Verruchtheit zeigten dann die Mädels der Jugend-gruppe ihr Können. Gehüllt in schwarze Korsagen, kurze Pailletten-Hosen und silberne Zylinder ließen sie zu einem Musikmix aus Jazz, Cabaret und modernen Klängen schwungvoll die
Hüften kreisen und heizten dem Publikum kräftig ein.

 

Die Erwachsenengruppe des KV Esslingen beim Auftritt beim Faschingsball

Auch die Erwachsenengruppe ließ es sich nicht nehmen, mit einem Lied über die
„Unnerhos“ und der bildlichen Darstellung einer Wäscherin beim Aufhängen eben dieser
Unnerhosen, ihren humoristischen Beitrag zum Programm beizutragen.
Die vielen Stunden harter Arbeit und die wochenlangen Proben haben sich gelohnt, denn
das Publikum bedankte sich für diese Vorführungen mit lang anhaltendem, nicht enden
wollendem Applaus. Es gab nur einen Wermutstropfen, der Auftritt der Jungs der
Jugendgruppe schien wohl ins Wasser zu fallen.

Kulinarisch kamen die Gäste auch dieses Mal auf ihre Kosten, ob Salat, Schmalzbrot,
Wurst oder Schnitzel mit Kartoffelpüree, hungrig musste dank unseres Küchenteams
keiner nach Hause gehen. Und wer noch Lust auf Nachtisch hatte, der hatte die Qual der Wahl beim reichhaltigen Kuchenbuffet, das bei den vielen Kuchen und Torten kaum einen Wunsch offen ließ. Bei den Gästen besonders beliebt war übrigens die „Dobosch-Torte“, die innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte „Topklang“, die sich passend zum Motto des
Abends in Schale geworfen hatten und ordentlich für Stimmung sorgten.

Eine Frage blieb bisher aber immer noch ungeklärt. Welche Rolle spielten Müllsäcke,
Bademäntel und Strandschlappen? Zu später Stunde dann die Antwort.

Die Jungs der Jugendgruppe des KV Esslingen beim Auftritt beim Faschingsball

Die Jungs der Jugendgruppe hatten sich etwas ganz Besonderes überlegt. Sie wollten dem Publikum den Wassersport näher bringen – mit Training für die Lachmuskulatur inklusive. Nachdem
sie gladiatorenhaft eingezogen, sich der Bademäntel entledigt und den Sprung ins kalte Nass gewagt hatten, zeigten sie wie sexy Synchronschwimmen bei Männern aussehen kann. Ein Hingucker waren dabei nicht nur die bunten Badehosen, die verführerischen, knallgrünen Badekappen und Schwimmbrillen sondern vor allem die unglaublich grazilen Bewegungen der Jungs. Höhepunkt der Darbietung war die akrobatisch anspruchsvolle Menschenpyramide, die dramaturgisch mit Konfettiregen untermalt wurde. Das Publikum im Saal grölte vor Lachen und Begeisterung und forderte eine Zugabe, die erneut in tosendem Beifall endete.
Ach ja, es wurde nicht etwa ein Schwimmbecken aufgebaut oder die Stadthalle unter
Wasser gesetzt. Nein, blaue, große Müllsäcke, die von den Mädels kunstvoll drapiert
wurden, dienten den Jungs als Schwimmbecken.

Kreisvorsitzender Herbert Volk mit einer Abordnung der Narrenzunft Wendlingen – die Wen(U)boi – mit ihrem Zeremonienmeister Lothar Schindler

Eine besondere Freude bereitete uns der Besuch einer Abordnung der Narrenzunft
Wendlingen – die Wen(U)boi – mit ihrem Zeremonienmeister Lothar Schindler, der vom Kreisvorsitzenden Herbert Volk herzlich willkommen geheißen wurde. Der Zeremonienmeister ließ es sich seinerseits nicht nehmen auch ein paar Grußworte an die Gäste zu richten und den zünftigen Wendlinger Narrenruf zu üben. Ausserdem versprach er, im kommenden Jahr mit einer größeren Narrenschar zum Faschingsball des Kreisverbands zu kommen und ordentlich mitzufeiern.

Aber was wäre ein solcher Abend ohne all die fleißigen Helfer, die im Hintergrund
vorbereiten, auf- und abbauen und natürlich während des Abends mitarbeiten? An dieser
Stelle gilt der Dank nicht nur den Darstellern auf der Bühne, sondern vor allem den
Menschen hinter den Kulissen – ein herzliches Dankeschön an alle die zum guten
Gelingen der ersten großen Veranstaltung in diesem Jahr beigetragen haben.
Mit Tanz, Musik und guter Laune ging die Veranstaltung bis weit nach Mitternacht.

Ines Szuck

Weitere Photos von Ines Szuck zum Faschingsball finden Sie >>>hier.